Jugend stärken im Quartier

16.11.2015

Kamp-Lintfort bei großem bundesweiten Modellprogramm dabei

Schule abgebrochen, Ausbildung abgebrochen, neu in Deutschland, Zukunft? Keine Ahnung! - Manchen Jugendlichen fällt der Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder einen Beruf besonders schwer. Damit auch diese Jugendlichen eine Perspektive für die Zukunft entwickeln können, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das Modellprogramm "Jugend stärken im Quartier" auf den Weg gebracht. Das Projekt richtet sich an junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die bisher durch alle vorhandenen Hilferaster gefallen sind, von den klassischen Institutionen nicht erreicht werden konnten und Hilfen oder Unterstützungen bisher abgelehnt haben. Über 180 Modellkommunen sind an dem Programm beteiligt. Finanziert wird das Programm durch den Europäischen Sozialfond und den Bund.

Auch die Stadt Kamp-Lintfort ist an dem Modellprojekt beteiligt. Im Oktober 2015 wurde die abschließende Bewilligung ausgesprochen. "Durch das Programm "Jugend stärken im Quartier" wird die kommunale Jugendsozialarbeit vor Ort entscheidend gestärkt. Junge Menschen sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Deshalb brauchen wir alle Talente - auch diejenigen, die wir auf den herkömmlichen Wegen bisher nicht erreichen konnten", betonte Jugenddezernent Dr. Christoph Müllmann heute (16.11.) bei der Vorstellung des Projektes. Die Laufzeit beträgt zunächst vier Jahre bei einem voraussichtlichen Projektvolumen von über 1 Million Euro.

Kooperationspartner der Stadt ist der sci:moers. Projektmitarbeiterin Elvira Straub und Projektmitarbeiter Helge Dahmen arbeiten mit Einrichtungen, Institutionen und Schulen zusammen. Außerdem sprechen sie die im Übergang verloren gegangenen jungen Menschen auf der Straße oder in Jugendeinrichtungen an und motivieren sie, sich erneut auf eine Kooperation einzulassen. Ziel: berufliche und damit gesellschaftliche Integration.

"Als erstes stellen wir in einer sogenannten Clearingphase die individuelle Situation und den Begleitbedarf der Jugendlichen fest. Dann wollen wir in Projekten mit den Jugendlichen eigene Ideen entwickeln, wie sich die Lebenssituation junger Menschen im Quartier verbessern lässt", erläuterten Martina Bode vom Amt für Schule, Jugend und Sport und Frank Liebert vom sci:moers. Möglichkeiten gäbe es viele: gestaltende oder Baumaßnahmen, kulturelle oder musische Aktionen und Veranstaltungen, eben alles, was mit einem bestimmten Mehrwert für die Bevölkerung, insbesondere die junger Menschen im Stadtteil einhergeht.

Jugend stärken im Quartier

Mehr Qualität für Jugendliche im Quartier: Martina Bode (Stadt Kamp-Lintfort), Elvira Straub, Helge Dahmen, Frank Liebert (alle drei sci:moers) und Jugenddezernent Christoph Müllmann (v.l.n.r.).