Wohnungsbauoffensive der Stadt Kamp-Lintfort für sozialen Wohnungsbau

21.07.2017

Bis zu 100 öffentlich geförderte Wohnungen in vier Baugebieten

Plakat der Stadt Kamp-Lintfort zur Wohnungsbauoffensive
Plakat der Stadt Kamp-Lintfort zur Wohnungsbauoffensive

„Im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern und auch in den sozialen Netzwerken wird immer wieder das Problem an mich herangetragen, dass es zu wenige bezahlbare Wohnungen gebe.  Deshalb haben wir uns entschlossen, in allen neuen Wohngebieten planerisch ein Kontingent geförderter Wohnungen zu günstigen Mietpreisen vorzusehen“, schildert Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt die Offensive der Stadt in Kamp-Lintfort.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Im Jahre 2000 gab es noch 4.448 Sozialwohnungen in Kamp-Lintfort. Im Jahre 2017 sind es nur noch 1.336, nachdem zahlreiche Wohnungen aus der Mietbindung herausgefallen sind. „Das heißt zwar nicht, dass alle diese Wohnungen, die zumeist in der Hand von Wohnungsbaugesellschaften sind, automatisch teurer werden“, erläutert der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent Dr. Christoph Müllmann, der zugleich im Aufsichtsrat der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Grafschaft Moers tätig ist. Dennoch sei der Bedarf an preiswerten Wohnungen deutlich größer als das Angebot. Dies gelte insbesondere für kleine Wohnungen bis zu 50 bzw. 65 Quadratmeter. Hier habe sich der Bestand nahezu halbiert, während gleichzeitig die Nachfrage nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels massiv gestiegen sei.

Dem will die Stadt Kamp-Lintfort mit ihrer „Wohnungsbauoffensive Geförderter Wohnraum“ nunmehr entgegentreten.   

Damit zukünftig mehr Wohnungen mit niedrigen Mieten in Kamp-Lintfort vorhanden sind, plant die Stadt bei allen Bauprojekten immer geförderten Wohnraum mit ein. Diese Planung stellte die Stadt am Freitag, 21. Juli, für die vier neuen Baugebiete vor: Tor-Ost, Wohnen an der Fossa (Moerser Straße West), Wohnen am Wandelweg (Berta-/Konradstraße) und Rathausquartier.

In den ersten vier genannten Wohngebieten sollen potenzielle Investoren pro Baugebiet mindestens 60 Prozent geförderten Wohnungsbau umsetzen. Um Interessenten für die Bebauung zu gewinnen, bietet die Stadt dafür die Bauflächen zu günstigen Konditionen an. Damit bleibt die Umsetzung der Bauprojekte auch für Bauherren attraktiv und die Stadt erreicht ihr Ziel der Errichtung von günstigem Wohnraum. So sollen in den nächsten Jahren über 100 geförderte Wohneinheiten in Kamp-Lintfort entstehen.

Für das Baugebiet „Wohnen an der Fossa“ wird ein Bieterverfahren angewendet. Es stehen insgesamt vier große Baufelder für den Geschosswohnungsbau zur Verfügung. Davon wird ein Baufeld mit bis zu vier Grundstücken für Häuser für den sozialen Wohnungsbau vorbehalten. Interessierte Investoren können für dieses spezielle Baufeld pro Quadratmeter ab 210 Euro mitbieten, im Vergleich zum normalen Startpreis von 270 Euro pro Quadratmeter, unter der Bedingung, dass auf diesen Grundstücken geförderte Wohnungen entstehen. Das Bieterverfahren beginnt nach aktueller Planung noch im September dieses Jahres.

Im Baugebiet „Tor-Ost“, zurzeit durch die Grafschaft Moers in Planung, könnten schon Ende 2018 erste geförderte Wohnungen entstehen, da der 1. Bauabschnitt bereits freigegeben ist. Insgesamt sollen dort drei Gebäude mit anvisierten 52 Wohneinheiten und einem Investitionsvolumen von insgesamt ca. 8,5 Millionen Euro entstehen. Mehr als die Hälfte dieser Wohnungen, bis zu 30 Wohnungen, sind als geförderte Wohnungen geplant. Die restlichen Wohnungen stehen dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung.

Auch im späteren Wohnquartier „Friedrich-Heinrich“, das nach der Landesgartenschau entsteht, sollen geförderte Wohnungen, nach einem ähnlichen Prinzip wie bei den aktuellen vier Baugebieten, entstehen.