Per Radar auf Spurensuche am Kloster Kamp

11.12.2020

Radarfahrzeug im Einsatz

(Nour Saifelislam, Luisa Kahlert und Yannick Fahlenbock von geoRadar.nrw mit Stadtarchivar Dr. Martin Klüners mit dem Radarwagen)

Mithilfe eines modernen Bodenradars hat sich die Stadt Kamp-Lintfort nun auf Spurensuche am Kloster Kamp begeben. Kulturdezernent Dr. Christoph Müllmann erklärt: „Das Kloster, wie man es in Teilen noch heute kennt, war ein Neubau, errichtet im 17 Jahrhundert. Jedoch gab es bereits im 12 Jahrhundert eine Abtei auf dem Klosterberg, die im truchsessischen Krieg im Jahr 1586 komplett zerstört wurde.“ Auf die Idee der zerstörungsfreien Bodenuntersuchung kam Stadtarchivar Dr. Martin Klüners: "Ich interessiere mich privat ein wenig für Archäologie, daher waren mir vergleichbare Bodenradaruntersuchungen bekannt. Im Hinblick auf das in gut zwei Jahren bevorstehende 900. Gründungsjubiläum von Kloster Kamp kam mir dann die Idee, auch den Abteiplatz und die angrenzenden Flächen mit dieser hochmodernen Technik untersuchen zu lassen.“ Von der mittelalterlichen Klosteranlage sei so gut wie nichts mehr erhalten, und es gebe auch keine Abbildungen der ersten Klosteranlage auf Kamp mehr. „Ich finde es unglaublich spannend, dass jetzt durch eine nur wenige Stunden dauernde Untersuchung mittels Bodenradar wieder ans Licht kommt, was seit Jahrhunderten kein menschliches Auge mehr gesehen hat“, so Klüners. Untersucht wurde das Gebiet durch die Fachfirma geoRadar.nrw, die mit einem Radarfahrzeug die großen Flächen und mit einem Handradar die schwerer zugänglichen Flächen untersucht hat. Die Radartechnik kann bei guten Bedingungen in zwei bis drei Metern Tiefe Fundamente und Mauerfragmente aufspüren. „Unser Dank gilt dem Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp und den zahlreichen Anwohnern rund um den Abteiplatz, die zum Teil auch private Flächen für die Untersuchung zur Verfügung gestellt haben. Nun warten wir gespannt auf die Ergebnisse“, so Müllmann abschließend.