Freiwillige Feuerwehr geht durchs Feuer

24.06.2019

Absolventen im brennenden Container zur Wärmegewöhnung

An der sogenannten „Wärmegewöhnung“ bei der Feuerwehr Wesel haben nun die zwölf Absolventen des Grundausbildungslehrgangs der Freiwilligen Feuerwehr Kamp-Lintfort teilgenommen. Mit schwerem Atemschutz hielten sich die Teilnehmer in mehreren mit Naturholz befeuerte Container auf, die reale Bedingungen von Wärme- und Rauchentwicklung eines echten Brandes simulieren.

Der Besuch der Wärmeerfahrungsanlage dient in erster Linie dazu, die jungen Feuerwehrangehörigen bestmöglich auf die schweißtreibende Arbeit und die durch die große Wärme entstehenden Gefahren vorzubereiten. Begleitet wurden die Teilnehmer von den Ausbildungsleitern Jan van Wasen und Patrick Wormann von der Freiwilligen Feuerwehr Kamp-Lintfort, sowie von den Realbrandausbildern der Feuerwehr Wesel. "Allein die ersten Minuten in der Brandkammer mit verschiedenen Rauchgasschichten bei Temperaturen von ca. 250 bis 400 Grad Celsius sind für die Feuerwehrangehörigen eine große Herausforderung", so Jan van Wasen, der selbst schon einige Male die Hitze in einer Wärmeerfahrungsanlage spüren musste. „Hinzu kommt das Wissen und der Stressfaktor, dass grobe Fehler bei nahezu Nullsicht und der großen Wärme gefährlich für den gesamten Einsatztrupp werden können", ergänzt Patrick Wormann.

Bei einem weiteren Durchgang durch die Anlage wurden verschiedene Wasserstrahlrohrtechniken zum Bekämpfen von Feuern vorgestellt und geübt, damit im Einsatz die verschiedenen Taktiken richtig angewendet werden können. "Der Besuch solcher Wärmeerfahrungsanlagen ist sicher kostenintensiv, aber wir müssen unsere Feuerwehrangehörigen bestmöglich für den Einsatzfall vorbereiten und dementsprechend gut ausbilden. Dadurch wird die Grundlage geschaffen, damit alle Feuerwehrangehörigen wieder gesund von ihren Einsätzen und Übungen heimkehren", so Michael Rademacher, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Kamp-Lintfort.

Im nächsten Monat ist ein weiterer Grundausbildungslehrgang bei der Training Base in Weeze vorgesehen. Im Gegensatz zur Wärmeerfahrungsanlage werden in Weeze realistische Wohnungsbrände mit Echtholzbefeuerten Bränden simuliert, in denen verschiedene Übungsszenarien absolviert werden müssen. „Bei diesen Übungen können die Feuerwehrangehörigen alles, was sie in den vergangenen zwei Jahren erlernt haben unter realen Bedingungen üben und sind so bestens für die Zukunft gewappnet“, erklärt Rademacher.