Erstes ZWAR-Netzwerk in Kamp-Lintfort gegründet

25.02.2019

Bürgermeister begrüßt die Gäste

Das erste ZWAR-Netzwerk wurde jetzt für die Stadtteile Niersenbruch und Saalhoff gegründet. ZWAR ist eine Abkürzung für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“. Die Netzwerke gibt es seit fast 40 Jahren in NRW und richtet sich vornehmlich an Menschen zwischen 55 und 70 Jahren, die sich in der Zwischenphase vom Beruf in den Ruhestand befinden. Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt hatte zum ersten Treffen eingeladen und war überrascht, als er selbst ebenfalls eine Einladung bekam. „Mir war nicht klar, dass ich mich selbst einlade.“ Über den Ruhestand habe er selbst noch gar nicht nachgedacht. „So geht es sicherlich vielen von Ihnen.“, so Landscheidt zu den rund 70 Gästen. Das Netzwerk richte sich an gerade diese Menschen, die noch viel mehr Energie haben als ihnen die Vorstellung vom Bild des „Ruheständlers“ zuschreibt. Genau diese Generation habe die Stadt Kamp-Lintfort im Blick.

Das ZWAR Netzwerk wird durch die Grafschafter Diakonie und durch die ZWAR Zentralstelle in Dortmund vermittelnd begleitet. Im Netzwerk haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit neue Freiräume mit Ideen und Aktivitäten zu füllen und gemeinsam mit anderen zu tun, wozu man meist keine Zeit hatte oder wovon man früher vielleicht immer geträumt hat beispielsweise eine Band oder eine Fahrradgruppe zu gründen oder sich mit der Ortsgeschichte befassen. Alles erfolgt selbstorganisiert und ohne Teilnahmepflicht.

Christine Sendes von der ZWAR Zentralstelle fasst das Projekt zusammen: „ZWAR Gruppe ist ohne Boss! Alles kann, nichts muss. Niemand wird organisiert.“ In Moers gibt es die ZWAR Gruppen schon länger. Horst Schnase aus Rheinkamp erzählt, dass jede Gruppe ganz unterschiedlich ist. Es seien bisher viele sportliche Aktivitäten aber auch Vorträge oder ein Erste-Hilfe-Kurs veranstaltet worden. „Wir arbeiten an einem Netzwerk wie in einem Dorf. Wir wollen eine Verdorfung der Städte“, so Schnase. Gottfried Lies aus der Hülsdonker Gruppe erzählt von einer gemeinsamen Fahrradtour durch das Münsterland mit 8 Paaren und 4 Einzelpersonen: „Es gab nicht einmal Krach“. Die ZWAR-Gruppen würden nach dem Motto leben „Genieße das Leben ständig, du bist länger Tod als lebendig“.

Gäste der ZWAR Veranstaltung

Das nächste Netzwerkgründungstreffen findet am 27. Februar um 18.30 Uhr im Gemeindezentrum der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) in Hoerstgen, Molkereistr. 18 für die Stadtteile Hoerstgen, Kamp und Dachsbruch statt. Zeitnah sollen in den anderen Stadtteilen ebenfalls solche Netzwerkgruppen gegründet werden. Dafür sind neben dem Diakonischen Werk auch Kooperationen mit der Caritas und der AWO eingegangen worden.

Info:
Ab März finden an jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr die Basisgruppentreffen für den Niersenbruch/Saalhoff  im Evang. Familienzentrum „Arche“ statt. Ihre Ansprechpartnerin ist Anke Sczesny, Tel: 0171 3807941 oder asczesny@icloud.com

Für die Stadtteile Hoerstgen, Kamp und Dachsbruch ist das Gruppentreffen an jedem 1. und 3. Dienstag im Monat von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr im Dorfcafé in Hoerstgen, Hoerstgener Str. 473, geplant. Ihre Ansprechpartnerin hier ist Jeannette Fritz, Tel: 02482 – 912 272, jeannette.fritz@kamp-lintfort.de