Auf dem Weg zur lebensphasensensiblen Arbeitgeberin

In Nordrhein-Westfalen sind zurzeit etwa eine Million Menschen pflegebedürftig. Die meisten von ihnen werden zuhause von ihren Angehörigen versorgt. Diese sind in vielen Fällen berufstätig: Schätzungsweise 500.000 Erwerbstätige in NRW pflegen zusätzlich zu ihrem Beruf Verwandte, Partner oder Freunde. Die Stadt Kamp-Lintfort sieht sich als Arbeitgeberin hier in der Verantwortung, einerseits der demografischen Entwicklung der Gesellschaft und andererseits vor allem den Bedürfnissen der Beschäftigten, die eine Pflegeverantwortung übernehmen, Rechnung zu tragen.

Als Teilnehmer des Landesprogramms hat der Bürgermeister Prof. Dr. Landscheidt diesen Monat die Charta zur Vereinbarkeit von Beruf & Pflege unterzeichnet. Mit der Charta werden Unternehmen, Behörden und Organisationen in NRW ausgezeichnet, die am Landesprogramm Vereinbarkeit von Beruf & Pflege teilnehmen. Die Unterzeichnenden engagieren sich, die Pflegefreundlichkeit ihres Unternehmens zu verbessern, indem sie zum Beispiel Pflege-Guides qualifizieren, ihre
Arbeitszeitmodelle individuell überprüfen oder einen betrieblichen Pflegekoffer nutzen. Die Gleichstellungsbeauftragte und betriebliche Gesundheitsmanagerin der Stadt, Melanie Kovacs-Kaczmarek, hält als qualifizierter betrieblicher Pflege-Guide alle wichtigen und regional relevanten Informationen bereit und kann so erste Ansprechperson sein, wenn es darum geht, Arbeit und Pflege unter einen Hut zu bringen. Zudem kann sie für das immer drängender werdende Thema sensibilisieren, so dass sich ein kollegiales Verständnis für die Situation der pflegenden Berufstätigen entwickeln kann.