Bürgermeister ruft zum gemeinsamen Protest auf!

06.05.2021

Von Kiesabbau betroffene Kommunen sollen sich gemeinsam gegen die Pläne des Landes und des Regionalverbandes organisieren

Seit Jahren wehren sich die Bürger und die lokalpolitisch Verantwortlichen gegen die Kiesabbau-Pläne des Landes und des Regionalverbandes Ruhr. Bürgermeister Prof. Dr. Landscheidt hat dazu eine klare Meinung. „Es reicht. Die Zerstörung der niederrheinischen Landschaft muss aufhören.“

Der Kiesabbau in Kamp-Lintfort ist schon seit über 20 Jahren immer wieder ein streitbares Thema. 2018 wurde dieses Thema wieder brandaktuell: Nachdem der RVR im Rahmen der Neuaufstellung des Regionalplanes an vielen Stellen im Kreis Wesel neue Auskiesungsflächen geplant hatte, regte sich großer Protest. Von Kamp-Lintfort über Alpen bis Wesel gründeten sich Bürgerinitiativen und wehrten sich gegen die Planungen. Dies mündete nicht zuletzt in die bekannte Klage gegen den Landesentwicklungsplan, die Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Alpen gemeinsam mit dem Kreis Wesel Anfang 2020 auf den Weg gebracht haben. „Dieser Schulterschluss ist eine neue Entwicklung und zeigt die starke und gemeinsame Betroffenheit des Niederrheins deutlich,“ so Landscheidt.

Auf der planerischen Ebene zeigen die Proteste Wirkung: Aufgrund der zahlreichen Einwendungen gegen die Kiesflächen im Regionalplan dauert das Verfahren an und soll nun anscheinend mit teilweise neuen Flächen fortgeführt werden. „Kamp-Lintfort wird bei diesen neuen Überlegungen weiterhin stark betroffen sein. Da die Nachbarkommunen ebenso betroffen sind, müssen wir uns gemeinsam organisieren,“ appelliert Landscheidt. Die Klage gegen das Land ist aus Sicht des Bürgermeisters ein bedeutsamer Schritt und eine Chance, die Vorstellungen der Kommunen gegenüber der Landes- und Regionalplanung durchzusetzen. Jedoch liegt bislang weder eine Entscheidung vor noch gibt es einen Gerichtstermin. „Ich habe die Befürchtung und große Sorge, dass das Land das Verfahren verschleppt und durch den Regionalplan Fakten geschaffen werden, noch bevor das Oberverwaltungsgericht über unsere Klage entschieden hat.“ Das will die Stadt nicht kampflos hinnehmen. „Gemeinsam mit den Nachbarkommunen und den Bürgerinitiativen werden wir einen breit angelegten Protest organisieren. Außerdem müssen und werden wir jede einzelne Maßnahme prüfen und ggf. ebenfalls beklagen“, erklärt Landscheidt.