Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner im Stadtgebiet Kamp-Lintfort

17.04.2020

Gegen die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners im Stadtgebiet unternimmt die Stadt, wie in den Vorjahren, zahlreiche Präventionsmaßnahmen. Die besonders gefährdeten Gebiete werden vorsorglich mit einem biologischen Spritzmittel behandelt. Das verwendete Spritzmittel ist für den Menschen sowie für Tiere ungefährlich. Das Mittel wird von dem Eichenprozessionsspinner über den Blattfraß aufgenommen und löst dabei einen Fraßstopp aus, was zum Absterben der Schädlinge führt. Außerdem wird eine neuartige Falle, die ohne Biozideinsatz auskommt, erstmalig erprobt. Darüber hinaus sorgen auch Meisen für die Dezimierung der Eichenprozessionsspinnerpopulationen.

Da auf dem Waldfriedhof Dachsberg, am Waldrand des Niersenberg, sowie am Jugendzeltplatz, bedingt durch Größe und Lage, die Behandlung von einzelnen Bäumen keinen ausreichenden Schutz vor der Ausbreitung der Eichenprozessionsspinner bietet, wird flächendeckend durch Überfliegen behandelt. Aus diesem Grunde wird der Waldfriedhof am 29. April 2020 ab 18 Uhr, komplett geschlossen. Witterungsbedingt kann der Termin kurzfristig verlegt werden. Bürgerinnen und Bürger werden trotz der Ungefährlichkeit des Biozids darum gebeten, den Waldfriedhof während dieser Zeit nicht aufzusuchen, sowie Bereiche, in denen die prophylaktischen Maßnahmen an Einzelbäumen durchgeführt werden, während der Behandlung zu meiden.

Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea Linnaeus) ist ein eher unscheinbarer, graubrauner Nachtfalter, der auch für den Menschen eine Gefahr darstellen kann. Zwar ist der Schmetterling an sich harmlos, doch seine Larven tragen Gifthaare, die auf der Haut und an den Schleimhäuten der Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Der Eichenprozessionsspinner ist in Süd- und Mitteleuropa verbreitet und bevorzugt sonnige Standorte, einzelnstehende Bäume und lichte Wälder. Wie der Name sagt, finden sich die Raupen des Eichenprozessionsspinners hauptsächlich an Eichen.