16. Kammermusikfest Kloster Kamp vom 21. – 28. Juli 2019

23.05.2019

Öffentliche Probe im Rokokosaal

Wenn Musik der Liebe Nahrung ist, spielt weiter! Gebt mir volles Maß! (William Shakespeare „Was ihr wollt“) Dieser Enthusiasmus ist es, der die Musiker aus aller Welt antreibt und nach Kamp-Lintfort lockt. Er entfaltet sich in den stets öffentlichen und für Jedermann zugänglichen Proben weiter und springt ganz unmittelbar auf das Publikum über.

Das Kammermusikfest Kloster-Kamp hat sich bemüht, den Kamper Berg wieder mehr in den Mittelpunkt des Festivals zu rücken. Gleich zwei neue Konzertformate sollen diesen Standort in diesem Jahr nun wieder stärken. Das Eröffnungskonzert wurde auf den Donnerstag verschoben und gibt somit dem Mittwochabend Platz für eine Einführung in das Festival-Programm mit Life-Musikbeispielen bei Käse und Wein im Rokokosaal. Prof. Dr. Karl Böhmer als exzellenter Musikwissenschaftler und Musikvermittler wird diesen Abend moderieren. Die Karte kostet, so wie die anderen Konzertkarten auch, 26 € und schließt Getränke und kleine Snacks mit ein. Ausnahmsweise wird die Hl. Vorabendmesse am Samstag in der Abteikirche auf dem Kamper Berg ausfallen, sodass das Festival einmalig an diesem Abend das Soirée-Konzert dortselbst geben kann. Die Künstlerischen Leiter haben ein Barock-Programm „quer durch Europa“ zusammengestellt, welches mit der Akustik in der Kirche zurechtkommen wird und überaus spannend klingt.

Wie üblich findet am selben Abend um 22 Uhr das Nachtkonzert im Rokokosaal statt. Wer, je nach Konzertwahl nach, vor oder zwischen den Konzerten etwas essen möchte kann für 29 € eine Karte für das Festival-Menue in der Villa Vigna erwerben. Die Villa Vigna befindet sich in den Räumen der ehemaligen Gaststätte „Klosterpforte“, ist also fußläufig (350 m / 5 Minuten) zu den beiden Konzertorten zu erreichen.

Zum zweiten Mal öffnen die Eigentümer von Schloss Leyenburg exklusiv für diesen Abend Tore und Türen für ein Benefizkonzert zugunsten des Kammermusikfests Kloster Kamp. Das im Privatbesitz befindliche Schloss Leyenburg ist ein Herrensitz aus dem 18. Jahrhundert und gehört zur Gemeinde Rheurdt, liegt jedoch an der Grenze zu Neukirchen-Vluyn. Liebevoll und aufwändig in den letzten Jahren restauriert, wurde es dafür 2004 mit dem Rheinischen Denkmalpreis ausgezeichnet.

Das Eröffnungskonzert der Stadtwerke Kamp-Lintfort kann wiederum im Audimax der Hochschule Rhein-Waal stattfinden. Diese ursprünglich als einmalige Veranstaltung gedachte Idee von Katharina Apel im Jahre 2014, als der Hochschulstandort Kamp-Lintfort soeben eröffnet war, hat sich inzwischen etabliert und bleibt mit seinem schönen Konzertflügel ein besonderer Konzertort.

Der Abschluss-Tag des Festivals mit Matinée und Abschlusskonzert ist ohne die so unterschiedlichen wie zauberhaften Herrensitze Ossenberg und Bloemersheim inzwischen aus dem Kammermusikfest fast nicht mehr weg zu denken und wird vom Publikum wie von den Künstlern gleichermaßen geschätzt und geliebt.

Probenorte:

Auf dem Kamper Berg wird, wie üblich, der Rokokosaal im Kloster Kamp für Proben zur Verfügung stehen, jedoch verlagert sich der Schwerpunkt der Proben, wie schon im Vorjahr, nach Lintfort: zwei Probenorte nah beieinander und mit sehr bequemer Möglichkeit zum Parken bieten die Janusz-Korczak-Schule (vormals Niederrheinschule) und das Audimax der Hochschule Rhein-Waal. Und auch im Wellings Parkhotel wird wieder geprobt werden.

Die Initiatoren  sind dankbar, mit den Stadtwerken Kamp-Lintfort, Wellings Parkhotel und der  Volksbank Niederrhein eG Sponsoren zur Seite zu haben, die das Kammermusikfest Kloster Kamp gemeinsam mit den sehr engagierten Mitgliedern des Fördervereins Grancino seit vielen Jahren in seinen musikalischen Idealen und Visionen begeistert mittragen und fördern.

Programm und Konzerte:

Mittwoch, 24. Juli, 20 Uhr

Rokokosaal Kloster Kamp

Ein Wort zur Musik mit Karl Böhmer

Einführung in das Festivalprogramm mit Live Musikausschnitten bei Käse und Wein

www.kammermusikfuehrer.de

 

Donnerstag, 25. Juli, 20 Uhr

Rundum klassisch – Eröffnungskonzert Ihrer Stadtwerke Kamp-Lintfort

Audimax Hochschule Rhein-Waal, Standort Kamp-Lintfort

In seinen späten Jahren ab 1849 überwog in Robert Schumanns Kammermusik das “kleine Genre“ der Romanzen, Fantasiestücke. Die Inhalte dieser “Bilder” sind kein konkreter sondern ein poetisch-musikalischer Versuch, den Ton des Märchens – das Erzählende – in Musik zu fassen.

Für Johannes Brahms war die Vollendung seines Klavierquartett op.60 ein innerer Kampf. Es ist ein autobiographisches Bekenntnis seiner Liebe zu Clara Schumann. Antonín Dvořák komponierte im Sommer 1889 sein zweites Klavierquartett op. 87. Es gibt zahlreiche Querverbindungen zwischen seinem Quartett und denen von Johannes Brahms. Nach der Uraufführung 1890 wurde bald deutlich, dass Dvořáks Klavierquartett den Vergleich mit den Brahms’schen nicht zu scheuen brauchte, denn die Behandlung der Streicher mit einem Klavier führt zu einer perfekten Verschmelzung im Klang.

Robert Schumann:  Vier Stücke für Viola und Klavier op. 113 „Märchenbilder“

Antonín Dvořák: Klavierquartett Es-Dur op. 87

Johannes Brahms: Klavierquartett c-Moll op. 60

Freitag, 26. Juli, 19 Uhr

Gala im Schloss – Das Benefizkonzert für das Festival

Schloss Leyenburg

Ludwig van Beethovens Es-Dur-Trio op. 3 ist ein typisches Frühwerk von ihm, in dem sich Einflüsse der großen klassischen Meister Mozart und Haydn zeigen, sich aber bereits mit seinem unverwechselbaren Stil verbinden. Kantable Episoden in den Themen und trotzige Crescendo-Motive sind unverkennbar  „Beethoven“

Johannes Brahms’ erstes Werk reiner Streicher-Kammermusik welches er veröffentlichte war sein Streichsextett op. 18 und es wurde ein großer Erfolg. Unwiderstehlicher Klangreiz und melodische Schönheit mit Anklängen an einen „Volkston“ sind die Säulen dieser Komposition.

Ludwig van Beethoven: Streichtrio Nr. 1 Es-Dur op. 3

Johannes Brahms: Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18

 

Samstag, 27. Juli, 18 Uhr

Soirée in der Abteikirche Kloster Kamp

Barocco! Eine Reise durch Europa

Die großen Komponisten aus dem Barock, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Antonio Vivaldi, Alessandro Scarlatti, Francois Couperin, Arcangelo Corelli, prägten die Musikkultur in den großen Metropolen der damaligen Zeit: London, Leipzig, Neapel, Venedig, Paris. Unser erstes reines Barockprogramm in der Geschichte des Kammermusikfests Kloster Kamp ist eine Zeitreise zurück in die Zeit des konzertierenden Stils, bei der die Kompositionen das abwechselnde und virtuose Spiel (fast schon ein Wetteifern) zwischen zwei Soloinstrumenten oder auch zwischen mehreren Instrumentengruppen auf die Spitze getrieben wurde. Es ist ein „Gegeneinander im Miteinander“ – ein Feuerwerk instrumentaler Kunst. Das beschreibt die Faszination der Barockmusik bis in unserer Zeit.

Samstag, 27. Juli, 22 Uhr

Nachtkonzert im Rokokosaal Kloster Kamp

Benjamin Britten hat sein Werk 1950 für den Bratschisten William Primrose geschrieben. ‚Lachrymae‘ ist zwar Musik aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, aber keine, die an der Tradition geschulter Hörgewohnheiten vorüber geht, im Gegenteil: es ist eine Musik von reinem Wohlklang. Paul Ben-Haim konnte vor den Nazis nach Palästina flüchten und wurde in seiner neuen Heimat zu einem der erfolgreichsten Komponisten. Die „Variationen über eine hebräische Melodie“  bestehen aus einem einzigen Satz, der sich in Introduktion, Thema und Variationen gliedert.

Dimitri Schostakowitsch komponierte sein Klavierquintett 1940. In seinem Quintett erzählt Schostakowitsch unterschwellig – wie in vielen seiner großen Werke – von der Bedrohung durch Krieg, Tod und von unermesslichem Leid. Das große musikalische Vorbild in dem Werk war Johann Sebastian Bach. Aus den harmonischen Spannungsbögen von dessen Präludien und Fugen bezog Schostakowitsch die Idee zum Anfang des Quintetts.

Benjamin Britten: „Lachrymae – Reflections on a Song of Dowland“  für Viola und Klavier op. 48

Paul Ben Haim: Variationen über eine hebräische Melodie für Klaviertrio

Dmitri Schostakowitsch: Klavierquintett g-Moll op. 57

Sonntag, 28. Juli, 11 Uhr

Matinée in Schloss Ossenberg

In den Jahrzehnten nach dem verlorenen Krieg gegen Preußen 1871 sprossen in Paris die Sociétés, Musikgesellschaften, wie Pilze aus dem Boden. Die Gründung der Société nationale de Musique hatte segensreiche Auswirkungen vor allem auf die Kammermusik in Frankreich, um der „Musique germanique“ Gleichwertiges entgegenzusetzen. Dies gelang dem jüngeren Gabriel Fauré mit seinem c-Moll-Quartett, op. 15. Dennoch sind auch hier die Parallelen zu Johannes Brahms unüberhörbar. Ludwig van Beethoven spielte oft selbst das Klavier bei Konzerten in Wien seiner Sonaten. Kompositorisch knüpfen sie an die von Mozart begründete Gleichberechtigung der beiden Instrumente an. In der Frühlingssonate op. 24 ist dieses Vorbild sehr deutlich zu spüren.

César Franck, obwohl ein großer Wagnerianer, schrieb sein monumentales Klavierquintett in f-Moll 1878/79 im Sinne eines neuen, eigenen französischen Stils. Parallel zu den impressionistischen Malern suchten junge Komponisten nach neuen, typisch französischen Ausdrucksformen gerade in der Kammermusik, die bis dahin in Paris kaum beachtet wurde.

Gabriel Fauré: Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15

Ludwig van Beethoven: „Frühlingssonate“  für Violine und Klavier F-Dur op. 24

César Franck: Klavierquintett f-Moll

 

 

Sonntag, 28. Juli, 18 Uhr

Abschlusskonzert in Bloemersheim

Sergei Tanejews Klavierquintett ist eines der großen romantischen russischen Kammermusik-werke. Eine besondere Wärme im langsamen Satz und eine begeisternde Energie in den schnellen Sätzen zeichnen dieses hoch romantische Werk aus.

Peter Tschaikowskys Klaviertrio a-Moll op. 50 entstand im Winter 1881/82 in Rom. Es ist ein Höhepunkt elegischer Stimmungsmalerei in der romantischen Kammermusik. Den Anlass zur Komposition war sein Gedenken an seiner Lehrer und Förderer Nikolaj Rubinstein.

Das Thema der Variationen geht übrigens auf eine gemeinsame Soirée Rubinsteins und Tschaikowskys aus dem Jahr 1873 zurück. Einer alten Überlieferung zufolge soll Tschaikowsky in den Variationen 12 Episoden aus dem Leben Rubinsteins geschildert haben.

Sergei Tanejew: Klavierquintett g-Moll op. 30

Peter Tschaikowsky: Klaviertrio „A la mémoire d’un grande artiste“ a-Moll op. 50

 

Künstler:

14 Musikerinnen und Musiker 6 unterschiedlicher Nationen (England, Frankreich, Italien, U.S.A., Tschechien und Deutschland) – allesamt weltweit in den großen Konzerthäusern tätig und profiliert – werden den Kamper Berg für eine Woche im Juli wieder zum musikalischen Zentrum machen. Michal Friedlander wird ihr Debut auf dem Kamper Berg geben. Die Pianistin wurde in Genf geboren und ist in Israel aufgewachsen. Bereits mit 15 Jahren gab sie ihr Debüt in der Carnegie Hall in New York. Nach Studien in Jerusalem und Boston lebte sie lange in New York, bevor sie zur Berlinerin wurde.

Karten-Vorverkauf:

 

Bestellung und Versand über:

www.kammermusikfest-klosterkamp.de

oder per Fax: 0 28 45 / 959 260

Direktverkauf über:

Zentrum Kloster Kamp

Abteiplatz 13, Kamp-Lintfort

Tel. 0 28 42 / 92 75 40

Schuhhaus Dismer,

(vormals Seiltgen)

Kirchstr. 8, Moers

Tel. 0 28 41 / 23 170

Zusätzlich für die Matinée:

Kulturbüro Rheinberg

Kirchplatz 10, Rheinberg

Tel. 0 28 43 / 171-270

Zusätzlich für das Abschlusskonzert:

Bürgerbüro Neukirchen-Vluyn

Hans-Böckler-Str. 36, Neukirchen-Vluyn

Tel. 0 28 45 / 391 – 291

Eintrittspreis ab 26,- €

Öffentliche Proben kostenlos

 

Veranstalter: Kammermusikfest Kloster Kamp - Kammermusik am Niederrhein e.V.

Künstlerische Leitung: Katharina Apel-Hülshhoff/Alexander Hülshoff

Organisation und technische Koordination incl. Kartenvorverkauf:

Jeannette von der Leyen
Mail: info@kammermusikfest-klosterkamp.de